Abbildung 1: Luftaufnahme des DOK-Versuchs in Therwil, Schweiz. Foto: FiBL.
Was ist der DOK-Versuch?
Die Abkürzung DOK steht für Dynamisch, Organisch, Konventionell. Mit «Dynamisch» ist die biodynamische Landwirtschaft gemeint, «Organisch» bezeichnet den biologischen Landbau, und «Konventionell» steht für die Landwirtschaft, die in den 1960er-Jahren aus der «Grünen Revolution» entstand und durch den Einsatz von künstlich hergestellten Düngern und Pestiziden rasch hohe Erträge hervorbrachte.
Der DOK-Versuch wurde im Jahr 1978 begründet. Er wird vom FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) und dem Agroscope koordiniert, zusammen mit mehreren nationalen sowie internationalen Projektpartnern. Die Versuchsflächen des DOK-Versuchs befinden sich im Leimental bei Basel.
Was macht den DOK-Versuch so speziell?
Nach der Umstellung eines landwirtschaftlichen Systems, beispielsweise von konventionell zu biodynamisch oder biologisch, werden diverse Effekte erst über längere Zeiträume sichtbar. Das liegt unter anderem daran, dass Umwandlungsprozesse im Boden wie der Aufbau stabiler organischer Substanz nur langsam stattfinden. Daher ist eine Langzeit-Vergleichsstudie wie der DOK-Versuch, der seit über 45 Jahren läuft, von unschätzbarem Wert, um landwirtschaftliche Systeme untereinander zu vergleichen.
Wie ist die Versuchsanlage des DOK aufgebaut?
Abbildung 2: Räumlicher Aufbau des DOK-Versuchs. Grafik entnommen von H.-M. Krause et al., 2022.
Der DOK-Versuch umfasst insgesamt 96 Parzellen à 100 m2. Jeweils sechs Parzellen bilden einen Block. Die insgesamt 16 Blöcke bestehen aus jeweils vier Wiederholungen. Es gibt also vier unterschiedliche Blöcke, die sich über das gesamte Versuchsfeld wiederholen. Die Wiederholungen sind wichtig, um Variationen in der Bodenbeschaffenheit und -chemie Rechnung zu tragen und aussagekräftigere Resultate zu erhalten. In jedem Block werden drei unterschiedliche Pflanzensorten angebaut, die im Zuge einer siebenjährigen Fruchtfolge jährlich wechseln.
Jeder Block beinhaltet zwei unterschiedliche Verfahren:
Die Abkürzung GVE steht für «Grossvieheinheit» und bezieht sich auf die tierische Nährstoffausscheidung während eines Jahres. Eine erwachsene Kuh zählt 1.0 GVE, ein Schwein etwa 0.55 GVE und eine Legehenne etwa 0.01 GVE, jeweils abhängig vom Alter und der genaueren Funktion der Tiere. Die Düngestufe von 1.4 GVE pro Hektar gilt als praxisüblich.
Wie unterscheiden sich die einzelnen Parzellen des DOK?
Sortenwahl, Fruchtfolge und Bodenbearbeitung sind bei allen Parzellen gleich. Die primären Unterschiede betreffen einerseits die Art und Menge des ausgebrachten Düngers sowie die Pflanzenschutzmassnahmen.
BIODYN wird mit Gülle und kompostiertem Hofdünger (Mist) gedüngt, während BIOORG Gülle und verrotteten Hofdünger erhält. CONFYM bekommt mineralischen Dünger und verrotteten Hofdünger. Bei CONMIN kommt ausschliesslich mineralischer Dünger zum Einsatz.
Die Unkrautbekämpfung erfolgt in den beiden Biosystemen ausschliesslich mechanisch. Für die Schädlingsbekämpfung werden nur Präparate des Biolandbaus eingesetzt. Bei BIODYN kommen zusätzlich die biodynamischen Präparate zur Anwendung. Bei CONMIN und CONFYM erfolgt die Unkrautbekämpfung chemisch und für die Schädlingsbekämpfung sind auch konventionelle Mittel zugelassen.
Was sind die Resultate des DOK-Versuchs?
Zum DOK-Versuch werden laufend wissenschaftliche Studien betrieben und publiziert. Einige davon wurden bereits als Studienberichte der Sektion für Landwirtschaft aufgearbeitet (siehe weiterführende Links).
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die biologischen Systeme einen geringeren Ertrag aufweisen als die konventionellen, jedoch auch mit einem viel niedrigeren Einsatz von Düngern, Energie und Pflanzenschutzmitteln auskommen. Zudem zeigte das biodynamische System nicht nur die geringste klimaschädliche Wirkung, sondern wies auch in einer Vielzahl von Parametern die höchste Bodenqualität auf.
Quellen und weiterführende Links zu diesem Artikel
Studienberichte zum DOK-Versuch