Immer mehr Winzer interessieren sich für den biodynamischen Rebbau. Die guten Ergebnisse der Anwendung der biodynamischen Wirtschaftsweise, sowohl in Bezug auf die Vitalisierung der Böden als auch bezüglich der Rebenqualität überzeugen viele Winzer. Zusätzlich hat die Umstellung einiger berühmter Weinbaubetriebe weitere Winzer angeregt, die biodynamische Wirtschaftsweise auszuprobieren. Die komplette Umstellung eines Weinbaubetriebes auf die biodynamische Wirtschaftsweise stellt jedoch viele Herausforderungen an die Winzer. Wie kann man einen Weinbaubetrieb, der meistens eine Monokultur ist, in einen landwirtschaftlichen Organismus verwandeln? Wie kann man Tiere, oder zumindest die Qualität, die durch Tiere erzeugt wird, in einen Weinbaubetrieb einführen?
Heutzutage sind die meisten Weingärten sehr anfällig für viele „Krankheiten“ und „Schädlinge“. Reicht die Beachtung des in der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise vertretenen Organismusgedankens und die Anwendung biodynamischer Massnahmen aus, um gesunde und produktive Weingärten zu schaffen? Rudolf Steiner mahnte schon 1923, dass nach der Reblausepidemie grundsätzliche Fehler gemacht wurden und dass die Rebe weiter degenerieren wird.
„...dass eigentlich mit den Mitteln, mit denen man bei amerikanischen Reben die Rebläuse bekämpfen kann, man sie bei europäischen Reben nicht bekämpfen konnte. Und die Folge davon war, dass, wenn man auch angefangen hat, amerikanische Reben zu pflanzen, es gelang die amerikanischen Reben gesund zu halten, aber die europäischen Reben gingen trotzdem zugrunde. Man war darauf angewiesen, überhaupt den europäischen Rebbau aufzugeben und den ganzen Weinbau zu amerikanisieren. Dann ändert sich die ganze Rebenzucht um, und es wird etwas anderes daraus. (…) Man kann nicht so mechanisch Denken, sondern man muss sich darüber klar sein, dass etwas seiner ganzen Natur nach an eine bestimmte Lokalität eingewöhnt ist. Das muss berücksichtigt werden. Sonst kann man zwar augenblickliche Erfolge erzielen, aber nicht etwas Dauerndes.“ (GA 351, S. 201)
Wie kann man den Weinbau grundsätzlich neu denken, um die Rebpflanze wirklich zu regenerieren? Im Zusammenhang mit der Frage der Regeneration der Rebe steht die Frage: Welche Aufgabe haben die Rebe und ihre Produkte (Wein, Saft, Essig, Heilmittel aus der Rebe und aus dem Wein, usw.) in der Zukunft?
Die Sektion sieht es als ihre Aufgabe, zusammen mit anderen Partnern der biodynamischen Bewegung einen Beitrag zu diesen Fragen zu leisten. Durch die Fokussierung der wesentlichen Fragen zum Rebbau und der Organisation von Austauschmöglichkeiten, soll die Forschung und die Entwicklung praktischer Versuche gefördert werden.
Kontakt
Sektion für Landwirtschaft
sarah.sommer@goetheanum.ch
+41 61 706 4131
Goetheanum
SLW Veranstaltungen, Kräuter-Veranstaltungen, Oliven-Veranstaltung, Obstbau Veranstaltungen, Weinbau Veranstaltungen