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  1. Sektion für Landwirtschaft
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100% Bio-Einkauf ist möglich

Erstellt von Dr. Jasmin Peschke und Lea Knöpfler | 30.07.2025 |   Ernährung
Es ist bekannt, dass sich eine pflanzenbasierte Ernährung positiv auf Umwelt und Gesundheit auswirkt. Bio- und biodynamische Lebensmittel gelten dabei als gesünder und nachhaltiger, sind aber oft teurer – was den Einkauf für viele Menschen erschwert, insbesondere seit der gestiegenen Inflation in vielen Ländern. Eine aktuelle Studie aus Österreich zeigt jedoch, dass eine 100%-ige Bio-Ernährung ohne Mehrkosten möglich ist, wenn man Fleisch- und Wurstwaren reduziert, Lebensmittelverschwendung vermeidet und insgesamt gesünder isst (ohne Überkonsum, Süßigkeiten, Soft Drinks und Alkohol). Es braucht keinen kompletten Verzicht auf tierische Lebensmittel, sondern vor allem ein ausbalanciertes Ernährungsverhalten sowie eine Wertschätzung und Achtsamkeit für Lebensmittel.

Ernährung ist ein Schlüsselelement, das sich auf Gesundheit, Klimawandel, Biodiversität und weitere ökologische Bereiche auswirkt. Verschiedene Ansätze wie zum Beispiel die Planetary Health Diet zeigen, dass eine pflanzenbetonte Ernährungsweise mit einer ökologischen Lebensmittelerzeugung positiven Einfluss auf eine nachhaltige Entwicklung hat. Zudem gelten Bio- und biodynamisch erzeugte Lebensmittel aufgrund ihres höheren Anteils an gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel sekundären Pflanzenstoffen als gesünder und sind gleichzeitig in ihrer Erzeugung nachhaltiger und klimafreundlicher als konventionelle Lebensmittel. Der höhere Preis für Bio- und Demeter-Produkte stellt jedoch für viele Menschen eine Hürde beim Einkauf dar, insbesondere seit der gestiegenen Inflation in den letzten Jahren. So sind zum Beispiel in Österreich bereits 12% der Bevölkerung von einer mittleren bis schweren Ernährungsarmut betroffen. Dass Bioqualität in der Ernährung ohne zusätzliche Kosten möglich ist, zeigt eine aktuelle Studie aus Österreich – vorausgesetzt man ernährt sich gesünder, achtet auf einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln und vermeidet Verschwendung [1].

Durchführung

Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) untersuchte im Auftrag der Umweltschutzorganisation WWF Österreich, wie sich eine gesündere und nachhaltigere Ernährungsweise im Vergleich zum derzeit üblichen Konsumverhalten auf Lebensmittelkosten, Klimabelastung und Gesundheit auswirkt. Analysiert wurden unterschiedliche Ernährungsstile wie omnivor[1] als Ist-Situation, was tatsächlich verzehrt wird, und omnivor als Soll-Situation gemäß Ernährungsempfehlungen, vegetarisch und vegan. Für die Berechnungen griffen die Forschenden auf Daten aus der österreichischen Konsumstatistik sowie auf aktuelle nationale Ernährungsempfehlungen zurück. Simuliert wurde der typische Lebensmitteleinkauf einer vierköpfigen Familie pro Woche bzw. pro Monat. Grundlage waren die aktuellen Preise der 75 wichtigsten Lebensmittel. Von jedem erstellten virtuellen Warenkorb gab es sowohl eine konventionelle als auch eine biologische Variante. Um die Klimawirkung zu bestimmen, wurden die entsprechenden Mengen und Kalorienwerte berücksichtigt.

Gleichzeitig wurde ein sogenannter NGKL-Index entwickelt, der als Indikator die Aspekte Nachhaltigkeit, Gesundheit, Klimaschutz und Leistbarkeit einer Ernährungsform miteinander verknüpft. Je höher der Wert, desto besser die Bewertung.

Ergebnisse

Aufgrund der Inflation betrug die Teuerung eines konventionellen Warenkorbes über 30%, bei bio-Lebensmitteln hingegen lediglich 19% im selben Vergleichszeitraum.

Lebensmittelkosten können um bis zu 21% deutlich gesenkt werden, allein wenn der Fleischkonsum reduziert wird. Das stellt für eine vierköpfige Familie eine Kostenersparnis von 29€ pro Woche dar. Ernährt man sich vegetarisch bzw. vegan, können 43€ bzw. 52€ pro Woche (31% bzw. 37% Kostensenkung) eingespart werden.

Bei einer gleichzeitigen Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist eine vollständige Bio-Versorgung ohne Mehrkosten möglich, obwohl die Produktpreise höher sind. Das bedeutet, dass sich eine durchschnittliche vierköpfige Familie komplett mit Bio-Lebensmitteln verpflegen kann, wenn sie sich gesünder und umweltfreundlicher ernährt und weniger Lebensmittel verschwendet.

Dies wirkt sich auch positiv auf die CO2-Emissionen aus: ein reduzierter Fleischkonsum und Lebensmittel in Bio-Qualität verringern die Emissionen von derzeit 1.653 kg pro Person/Jahr bei konventioneller Gemischtkost auf 761 kg (-54%). Eine bio-vegetarische und eine bio-vegane Ernährungsweise vermögen zu einer Reduktion der CO2-Emissionen auf 724 kg (-56%) bzw. sogar 470 kg (-72%) beizutragen. Schon allein die Anpassung der täglichen Ernährung auf eine optimierte, gesunde Kost gemäß der wissenschaftlichen Ernährungsempfehlungen ohne Überkonsum und ohne Lebensmittelverschwendung trägt zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen um 44% bei.

Der NGKL-Index zeigte auf, dass eine Ernährung mit Bio-Produkten einen sehr wichtigen Beitrag zu den ökologischen, gesundheitlichen und sozio-ökonomischen Zielen liefert: Er war bei allen Bio-Varianten am höchsten.

Diskussion

In der Studie wurden die besten Ergebnisse bei vegetarischer oder veganer Bio-Ernährung erzielt. Doch auch ein reduzierter Fleischkonsum zeigt bereits positive Effekte auf Gesundheit und Umwelt. Letztendlich geht es um eine Balance, denn die Tierhaltung auf dem Hof ist in der biodynamischen Landwirtschaft essenziell für den Aufbau von Bodenfruchtbarkeit. Es wird also kein vollständiger Verzicht auf tierische Lebensmittel empfohlen – entscheidend ist vielmehr eine gesunde Ernährungsform und ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln. Wer gezielt nur das einkauft, was auch tatsächlich verarbeitet und gegessen wird, kann Lebensmittelabfälle effektiv vermeiden und so deutlich an Lebensmittelkosten einsparen. Das Einkaufsverhalten spiegelt dabei auch die Wertschätzung für Lebensmittel wider. Wer sich bewusst macht, welchen langen Weg etwa eine Banane von der Plantage bis auf den Teller zurücklegt und wie viele Hände daran beteiligt sind, wird kaum bereit sein, sie achtlos zu entsorgen. Ein achtsamer Umgang mit Lebensmitteln ist somit ein wirksamer Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit – und beginnt beim Einkauf. Mit diesem Ansatz ist eine Komplettversorgung einer vierköpfigen Familie in Mitteleuropa mit Bio-Produkten möglich.

Dass Bio sogar die Welt ernähren könnte, haben verschiedene Studien bereits vor Jahren gezeigt [2, 3]. Interessanterweise kamen sie auch zur Aussage, dass dafür der Fleischkonsum und die Lebensmittelverschwendung reduziert werden müssten.

Vergleicht man den Ladenpreis konventioneller und biologischer bzw. biodynamischer Lebensmittel, sind letztere zunächst teurer. Dieser Preis spiegelt jedoch meist nur die direkten Produktionskosten wider. Betrachtet man hingegen die vollständigen Kosten – also auch die indirekten, externen Kosten wie zum Bespiel Umweltauswirkungen, soziale oder auch gesundheitliche Folgekosten, die sogenannten «wahren Kosten» («true costs») –, ergibt sich ein anderes Ergebnis. Sind zum Beispiel die Nitratwerte im Grundwasser aufgrund eines zu hohen Tierbesatzes in der konventionellen Tierhaltung erhöht, muss das Wasser aufbereitet werden, um Trinkwasserqualität zu erreichen. Das verursacht Kosten, die die Allgemeinheit trägt. Diese Mehrkosten sind im aktuellen Verkaufspreis von konventionellen Lebensmitteln nicht eingerechnet. Der «wahre Preis» dieser Lebensmittel wäre folglich höher als der von bio- bzw. biodynamischen Lebensmitteln, bei deren Produktion weniger Umweltschäden entstehen und sogar Bodenfruchtbarkeit aufgebaut und die Biodiversität gefördert wird.

Auch die höhere Wertbildung und die Leistungen für die Nachhaltigkeit bei biologischen und biodynamischen Lebensmitteln sind nicht im Preis einberechnet: Diese lassen sich zum Beispiel mit dem sogenannten Regionalwert-Leistungsrechner monetär darstellen. Bei diesem Verfahren werden von den Betrieben rund 400 Parameter aus den Bereichen Ökologie, Soziales und Regionalökonomie erfasst und bewertet. So kann Nachhaltigkeit mess- und sichtbar gemacht werden [4]. Vor diesem Hintergrund stellt sich grundsätzlich die Frage, ob nicht eine andere Preisbildung für Lebensmittel angemessen wäre.

 

Literaturtipp 

Sabersky, Annette (2024): «Günstig gut einkaufen». Südwest Verlag. ISBN 978-3-517-10271-9

 

Literaturverzeichnis

[1] Schlatzer M und Lindenthal T (2025): «Leistbarkeit verschiedener Ernährungsweisen in Österreich

und ihre Auswirkungen auf Klima, Gesundheit und Nachhaltigkeit» WWF Österreich https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2025/06/WWF-Ernaehrungsstudie-2025.pdf abgerufen am 07.07.2025

[2] Reganold J, Wachter J (2016): «Organic agriculture in the twenty-first century» Nature Plants 2, 15221. https://doi.org/10.1038/nplants.2015.221

[3] Muller A, Schader C, El-Hage Scialabba N. et al. (2017): «Strategies for feeding the world more sustainably with organic agriculture» Nat Commun 8, 1290. https://doi.org/10.1038/s41467-017-01410-w

[4] Regionalwert Leistungen: «Landwirtschaft braucht Wertschätzung und Landwirtschaft braucht auch Verständnis» https://www.regionalwert-leistungen.de/ abgerufen am 25.07.2025


[1] Omnivor: Gemischtkost mit sowohl pflanzlichen als auch tierischen Lebensmitteln.

Foto: Jasmin Peschke
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