Parallel zur Entwicklung der Biodynamik hat im Laufe des 20. Jahrhunderts die konventionelle Landwirtschaft den Fokus besonders auf Quantität und Massenproduktion gelenkt, sodass die Betriebe immer spezialisierter und grösser geworden sind. Die Landwirtschaft sollte die Welt ernähren, doch das Problem des Hungers ist bis heute nicht gelöst worden – im Gegenteil. Die Fokussierung auf Ertrag hat zu einer Vernachlässigung der Qualität geführt, was nicht zuletzt in der rapiden Zunahme ernährungsbedingter Krankheiten zum Ausdruck kommt. So wird seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts der Ruf nach Qualität immer lauter. Immer mehr Menschen auf der Suche nach Qualität interessieren sich jetzt für die organische und biodynamische Landwirtschaft, die wegen der Qualität ihrer Produkte und wegen ihres umwelt- und klimafreundlichen Ansatzes immer bekannter wird. Die biodynamische Landwirtschaft ist in eine neue Entwicklungsphase eingetreten. In verschiedenen Ländern sind biodynamische Produkte aus der sogenannten «Ökonische» herausgekommen, denn ein grösserer Mengenbedarf führt dazu, dass immer mehr grosse und spezialisierte Betriebe auf Bio umstellen. Diese Situation rückt verstärkt die Frage nach der Beziehung zwischen Qualität und Quantität in den Blick.
- Führt ein Mengenwachstum notwendigerweise zu einer Verminderung der Qualität?
- Oder wie kann der biodynamische Landbau es schaffen, die Menschen zu ernähren?
- Wie hält man die Balance zwischen Qualität und Quantität und wie findet man zu einem gesunden Verhältnis?
Dieses Thema wird besonders im Dialogvortrag von Jean-Michel Florin und Ueli Hurter zum Tagungsbeginn, in den Beiträgen sowie in den Fachforen bearbeitet.