Die Workshops können als dialogische, interaktive Arbeitsgruppen geführt werden. In diesem Fall können sie sich am U-Prozess von Claus Otto Scharmer orientieren. Alle Teilnehmenden sollen zu Wort kommen können.
Wie gross sind die Workshops? Jede Gruppe umfasst in der Regel zwischen 20 und 50 Teilnehmenden, die teils im Plenum, teils in Kleingruppen (mit je 4-5 Teilnehmenden) zusammenarbeiten. Um das empathische Zuhören zu fördern wird der Workshop, falls möglich, zwei Sprachen durchgeführt. Alle Anweisungen erfolgen entsprechend in zwei Sprachen (die durchgehende konsekutive Übersetzung ist unabdingbar).
Was ist das Ziel der Workshops? Ziel ist, dass durch Gespräche in kleinen Gruppen ein Austausch entsteht in welchem gemeinsam um Verständnis gerungen wird und alle Teilnehmenden sich aktiv einbringen können. Dadurch lernt man sich kennen; die gemeinsame Frage entzündet den Austausch und das Lernen voneinander. Darüber hinaus können neue Erkenntnisse und Impulse entstehen.
Was sind die Voraussetzungen für die Workshopleitung? Die Aufgabe besteht in der Fähigkeit durch Wahrnehmen, was im Raum passiert, die Teilnehmenden ganz ins Workshopthema und den Prozess eintauchen zu lassen. Es geht nicht darum etwas darzustellen, sondern darum dass durch Fragen und Beiträge die Teilnehmenden voneinander lernen, und neue, eigene Fragen in sich entwickeln.
Wie ist ein Workshop zusammengesetzt?
Die Workshopleitung: Mit der Fachkompetenz gibt die Workshopleitung Impulsbeiträge, um das Thema zu öffnen und achtzugeben, dass der Verlauf des ganzen Prozesses fachlich kompetent bleibt und dies, anwesend, in Zusammenarbeit mit der Moderation.
Die Moderation: Dem Workshop kann eine in der dialogischen Methode geschulte Moderation zur Seite gestellt werden. Die Moderation muss keine Fachkompetenz haben; sie wird den sozialen Prozess führen.
Die Teilnehmenden: Eigentlich sind mit dieser dialogischen Methode alle Teilnehmenden auch aktiv oder leitend im Prozess. Die Teilnehmenden sollen sich aktiv einbringen und nicht nur vermitteltes Wissen erwarten.
Den Leitfaden für Workshops an der Landwirtschaftlichen Tagung können Sie sich hier als PDF downloaden.
Beispiel für die Tagesstruktur eines Workshops
1. Tag
Ziel: Seine existenzielle Betroffenheit in Bezug zum Thema finden und sie durch den anderen bewusster zu erfassen. Andere Aspekte des Themas durch die anderen wahrnehmen. Bestandsaufnahme.
1. Einleitung
1.1 Kurze Begrüssung und Orientierung (was wird heute gemacht)
1.2 Einführung in das Workshopthema (das Thema offen und breit beschreiben als Anregung) und das Ziel des ersten Tages
1.3 Einführung in die Methode (siehe Dokument „Methode“ - Worldcafé, 4 Arten des
Sprechens, 4 Arten des Zuhörens)
2. Worldcafé: 2 Runden (je 20-25 min) mit Fragen (möglicherweise in Bezug zu konkreten Erfahrungen):
2.1 Was bewegt/berührt/schockiert mich bei dem Thema?
2.2 Was inspiriert, interessiert und begeistert mich bei diesem Thema?
3. Plenum/Zusammenschau – wichtige Aspekte auf die Tafel schreiben und gemeinsam Themen ordnen.
2. Tag
Ziel: Die persönliche Betroffenheit (Ergebnisse von gestern) in eine Frage verwandeln und sich für die Zukunft öffnen.
1. Einleitung
1.1 Zusammenfassung vom Vortag (mit klarer Struktur, welche die Workshopleiter inzwischen aus den Ergebnissen des Vortags erarbeitet haben).
1.2 Einführung in die heutige Fragestellung und Methode (Plastizieren, Dialogspaziergang oder Journalling, siehe sep. Dokument)
2. Plastizieren oder Dialogspaziergang oder Journalling: Was fühle ich bei dem Bild von gestern? Was ist meine Frage? Was möchte entstehen?
3. Plenum/Zusammenschau
3.1 Welche Fragen, Richtungen, Bilder sind entstanden? Wichtige Aspekte auf die Tafel schreiben und gemeinsam Themen ordnen.
3. Tag
Ziel: Konkrete Schritte für die weitere Arbeit mit seiner Frage zum Thema finden.
1. Einleitung
2. Worldcafé mit folgenden Fragen:
2.1 Wie kann ich an meiner Frage weiterarbeiten?
2.2 Welche Impulse für die Zukunft sind entstanden?
3.Plenum /Zusammenschau:
3.1 Welche Themen / Fragen / Projekte sind entstanden?
3.2 Erstellung von Postern zur Darstellung der Ergebnisse: Menschen mit ähnlichen
Fragen / Projekten treffen sich und besprechen:
Welches gemeinsame Bild/Zielsetzung entsteht?
Welche anderen Verbündeten brauchen wir?
Und stellen ihre gemeinsamen Fragen und Ergebnisse in einem Poster dar, sodass andere Tagungsteilnehmende die Ergebnisse des Workshops im Überblick sehen können.
4. Abschluss
4.1 Rückblick auf die 3 Tage
4.2 Fragen und Antworten
Zur Verfügugung stehendes Material:
Auf Anfrage können wir Anleitungen zu verschiedenen den Methoden (z.B. Dialogspaziergang, World-Cafe) senden.
Für Fragen stehen wir jederzeit – auch persönlich am Telefon – zur Verfügung.
Kontakt :
Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum
Section for Agriculture at the Goetheanum
André Hach
Hügelweg 59
4143 Dornach
Schweiz
+41 61 706 4134