Der Rekola Hof in Finnland liegt inmitten einer sanften Landschaft von Seen und Wäldern. Mildes, warmes Licht beleuchtet die Vielfalt des Gemüsegartens. Neben dem vielen Wasser bestimmt das spezielle Klima die Form der Landwirtschaft: kurze, warme Sommer wechseln sich ab mit langen, kalten Wintern. So ist auch die landwirtschaftliche Praxis geprägt von extrem arbeitsintensiven Zeiten im Sommer, gefolgt von Ruhe und Loslassen in den Wintermonaten.
Die Familie ist seit 1619 vor Ort in der Landwirtschaft tätig und konnte so eine lange Tradition mit dem Ort und seiner Landschaft aufbauen. Als Kalervo Rekola den Hof übernommen hat, wurde dieser 1973 auf die biologische Landwirtschaft umgestellt. Durch Literatur in der regionalen Bücherei ist er schliesslich auf die biodynamische Landwirtschaft gestossen. 1988 hat er als erster Hof in Finnland den Schritt zur biodynamischen Landwirtschaft gewagt.
Heute werden auf dem Betrieb ca. 30 Rinder gehalten, Getreide und Erdbeeren von Joona Rekola angebaut. Seit 2008 wurde auch die bestehende solidarische Landwirtschaft (CSA) von Henri und Maria Murto weiter aufgebaut und erweitert. Auf den 2 Hektaren Gartenfläche wird eine Vielfalt von mehr als 30 bis 40 verschiedenen Gemüse- und Kräutersorten mit viel Liebe und Freude angebaut.
Das Gemüse, Fleisch, aber auch Setzlinge werden über die CSA, einen lokalen Bauernmarkt und Restaurants in der Region um Tampere erfolgreich von den 4 bis 5 Mitarbeiter*innen angebaut und vertrieben.
Einer der zentralen Gedanken des Betriebes ist es, einen Hoforganismus zu gestalten. Dabei steht für den Betrieb im Fokus, die vorhandenen Flächen so zu nutzen, dass sie möglichst vielfältig gestaltet sind, statt noch mehr Flächen für mehr Produkterträge zu haben. Wichtig ist Henri Murto dabei, «jeden Hof als Individualität zu sehen. So wie eine Person eine andere Person sieht. Weil jeder Ort ist anders. Jeder Ort hat eine andere Infrastruktur und verschiedene Fähigkeiten Lebensmittel zu produzieren.»
Denn er ist überzeugt, dass die biodynamische Landwirtschaft das Soziale mit der Umwelt verbindet und damit helfen kann, die globalen Herausforderungen gemeinsam zu überwinden.