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  1. Sektion für Landwirtschaft
  2. News

Herausforderungen und Perspektiven der Corona-Krise in der Land- und Ernährungswirtschaft

Erstellt von Ueli Hurter / Jean-Michel Florin | 07.10.2020 |   News

Für viele Menschen in ärmeren Regionen und Ländern ist durch die Pandemie-Politik der Regierungen schlicht eine neue Hungerkrise entstanden, da es zahlreiche Länder gibt, in denen 30 bis 50 Prozent der Menschen im sogenannten informellen Sektor leben und arbeiten. Das heißt, sie suchen sich jeden Tag neu eine Arbeit und die Familie lebt vom Tageseinkommen. Die Einfrierung des gesellschaftlichen Lebens bedeutete für diese Menschen die völlige wirtschaftliche Katastrophe. Sie haben keine Arbeit, sie haben kein Essen. In Kolumbien zum Beispiel gibt es jetzt die Regel, dass die Menschen, die Hunger haben, ein rotes Tuch vors Fenster hängen, damit Hilfsorganisationen zu ihnen kommen können – und es gibt Quartiere, wo jedes zweite Haus rot beflaggt ist. Man spricht von 20 Millionen Menschen, die nicht genügend zu essen haben. Oder in Pretoria (Südafrika) hat sich eine über vier Kilometer lange Schlange von Menschen gebildet, die für Essenspakete anstehen. Es gibt auch bei uns das überraschende Phänomen: In Genf, einer der reichsten Städte in der wohlhabenden Schweiz, werden Essensverteilungen an Bedürftige organisiert, weil sie schlicht nichts mehr zu essen haben.

Folgen des Lockdowns

Der allgemeine, weltweite Lockdown führte zu einer Rückführung auf die essenziellen Grundbedürfnisse. Die Nahrung und das Essen stehen da an vorderster Stelle. Eingesperrt zuhause in den eigenen vier Wänden war das Essen ein wesentlicher Bestandteil des Tagesrhythmus. Viele Familien haben das Kochen und die gemeinsamen Mahlzeiten wieder entdeckt. Bio- und Regionalprodukte wurden vermehrt nachgefragt. Der entsprechende Markt war vor allem in der Anfangszeit völlig überhitzt, sicher auch durch Hamsterkäufe.
Ein Aspekt dabei war, dass Covid-19 für die Tiere, die Pflanzen und die Erde keine Gefahr darstellt. Das heißt, die Natur und damit die Landwirtschaft und die Nahrungsgrundlage waren zu keiner Zeit gefährdet. Und damit war während der vielen Wochen der weltweiten Unsicherheit, die viele Dimensionen des Lebens erfasst hat, die Natur und die nicht kontaminierte Nahrung eine sichere Basis für das Leben und das Lebensgefühl.

So kam es zu einer neuen Entdeckung und Wertschätzung der Gärten und der näheren häuslichen Umgebung, insbesondere in Ländern, wie zum Beispiel Frankreich, wo der Ausgang auf eine Stunde pro Tag und in einem Radius von einem Kilometer um die Wohnung beschränkt war. Der Aufenthalt in der Natur als essenzielles Element von Lebensqualität ist wieder neu entdeckt worden. Durch die geschlossenen Grenzen und den Unterbruch vieler globaler Lieferketten wurde die Regionalwirtschaft gerade im Lebensmittelbereich wieder geschätzt. Viele neue Kontakte zwischen Produzenten und Konsumenten sind entstanden. Die Produzenten fühlen sich neu gesehen und erfreuen sich einer größeren Wertschätzung.

Vor der Corona-Krise drehte sich vieles um die Klimakrise. Da die Landwirtschaft für viele Umwelt- und Klimasünden verantwortlich ist, war sie stark unter Beschuss. Es ging um mehr Ökologie und weniger forcierte Produktivität. In der Corona-Krise standen jetzt die produzierten Nahrungsmittel im Vordergrund und die Klima-Ökologie im Hintergrund. Das wird sich wieder ändern, aber ‹nur› Ökologie ohne vernünftige Nahrungsmittelproduktion auch in quantitativer Hinsicht wird es schwerer haben.

Am Markt werden Bio und die Marke Demeter sicher dazu gewinnen, denn generell hat Essen eine neue Wertschätzung erfahren. Das ist für die Biobranche eine große Chance. Für Demeter bleibt dabei die Herausforderung, eine Nahrungsmittel-Qualität zu kommunizieren, die einerseits den ganzen Weg vom «Acker auf den Teller» beinhaltet und andererseits auch wirklich nachvollziehbar in der Vitalität und der Reife der Produkte wahrnehmbar und wirksam ist.

Neue Krankheiten fordern eine ökologische Wende

Die Krankheit im Zusammenhang mit Covid-19 betrifft nur den Menschen. Aber die Corona-Krise hat eine wachsende Bedrohung aufgezeigt, vor der viele Biologen, Ökologen und Agronomen seit einiger Zeit gewarnt haben: Die besorgniserregende Zunahme neu auftretender Krankheiten bei Menschen, Tieren und auch Pflanzen. Eine Reihe schwerwiegender Veränderungen in unserer Umwelt sowie in der Landwirtschaft und im Umgang mit der Natur haben das Auftreten dieser viralen und bakteriellen Krankheiten begünstigt. Dazu gehören u. a. die globale Erwärmung, die eine Verdrängung von Arten aus ihrer ursprünglichen Umgebung begünstigt, die zunehmende Globalisierung des Handels mit Agrarprodukten, der besorgniserregende Rückgang der biologischen Vielfalt auf globaler Ebene und die ökonomisch bedingten industriell-landwirtschaftlichen Praktiken wie Monokulturen und Massen-Viehhaltung. So zeigt beispielsweise eine 2010 veröffentlichte Metaanalyse (Le Monde, 15.12.2010), dass der Rückgang der biologischen Vielfalt mit einer Zunahme von Infektionskrankheiten auf der ganzen Welt einhergeht. Andere Studien stellen den Zusammenhang zwischen der Zerstörung der natürlichen Umwelt und der Zunahme neu auftretender Krankheiten her (Le Monde diplomatique, 3/2020). Das Coronavirus ist nur ein Beispiel für die dramatischen Folgen, die solche neu auftretenden Krankheiten auf globaler Ebene verursachen können. Eine weitere ebenso große, wenn nicht noch größere Gefahr für die Gesundheit ist die rasche Entwicklung gegen Antibiotika multiresistenter Bakterien, die durch den systematischen und prophylaktischen Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung und deren Missbrauch in der Human-Medizin verursacht wird (Die Zeit, 20.11.2014).

Es besteht dringender Aufklärungsbedarf für die Öffentlichkeit, wie unsere gegenwärtige wirtschaftliche und zivilisatorische Lebensweise im Zusammenspiel verschiedener Faktoren die Entwicklung dieser Pflanzen- und Tierkrankheiten fördert und damit unsere Lebensgrundlage auf der Erde zunehmend gefährdet und zerstört. Die biologisch-dynamische Landwirtschaft hat seit bald 100 Jahren einen systemisch-lebensfördernden Ansatz entwickelt, der in Bezug auf Krankheiten auf Widerstandsfähigkeit zielt und Prinzipien für die landwirtschaftliche Praxis entwickelt hat, die es erlauben, im Einklang mit der Natur und diese fördernd, Nahrungsmittel für den Menschen zu erzeugen.

Völlig anders sehen dagegen Ansätze zur Lösung des Problems aus, die von den großen Pflanzenschutzmittelherstellern unterstützt werden und die einen diametral entgegengesetzten Weg vorschlagen. Anstatt Ackerbau und Viehzucht in landwirtschaftliche Gebiete zu integrieren und dadurch in sich geschlossene Naturzusammenhänge zu bilden, schlagen sie vor, durch einen ‹hygienischen› Ansatz jeden Kontakt von Nutztieren mit der Natur und damit mit Viren und Bakterien zu begrenzen. Dies würde zu einer Zunahme der Massentierhaltung führen. Die Tatsache, dass bei den Gesundheitsproblemen der letzten Zeit nur selten die Fabrikbetriebe, sondern immer eher die kleinen Freilandbetriebe beschuldigt werden, ist symptomatisch für die Macht der Lobbys der industriellen Chemie-Landwirtschaft. Angesichts dieser Tatsache ist es unerlässlich, ein ‹Bündnis für das Leben› mit vielen Allianzpartnern anzustreben und zu erreichen.

Der resiliente Betrieb und entsprechende Foodsysteme

Der biodynamische Impuls für die Landwirtschaft und Ernährung stellt sich in wenigen Kernprinzipien dar, wovon eines der geschlossene, in sich vielfältige Betrieb ist. Dieses Prinzip kann traditionell wirken und verstanden werden, insbesondere in Abgrenzung zum ‹modernen› Betrieb, der rein nach betriebswirtschaftlichen Kriterien eingerichtet ist. Jede Rentabilitätsrechnung führt aber zur Spezialisierung der Betriebe und diese wiederum fordert den Einsatz von Dünger, Pestiziden und Industriefutter.

Dagegen ist das Bauprinzip des biodynamischen Betriebs die interne Wechselwirkung der verschiedenen Tier- und Kulturarten. Oder anders gesagt, ein landwirtschaftlicher Organismus gliedert sich in verschiedene Organe, die zusammen ein Ganzes ergeben und die mehr sind als die Summe der Teile. Es gibt mehrere Gründe, einen Betrieb so einzurichten und zu führen: einer davon ist die Resilienz. Der Begriff steht für das Vermögen, mit äußeren Einflüssen beweglich umzugehen, Einflüsse absorbieren zu können, stresstolerant zu sein und Gesundheit und Leistungsvermögen nicht gleich zu verlieren, selbst wenn ein rauer Wind weht. Ein biodynamischer Betrieb strebt in diesem Sinne eine hohe Resilienz an.

Bis jetzt haben wir diese Resilienz vor allem agronomisch verstanden und insbesondere auf die Veränderungen bezogen, die mit dem Klimawandel einhergehen. Die sozialwirtschaftliche Stresssituation durch die Corona-Krise lässt uns diese Resilienz aber auch in ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dimension entdecken. So ist ein vielfältiger Betrieb sozialwirtschaftlich resilient. Und das ist sehr viel wert, wenn das ganze wirtschaftliche Gefüge unsicher wird.

Wie können unsere Volkswirtschaften gegenwärtig wieder stabilisiert werden? Nur durch gigantische Finanzspritzen des Staats wird es nicht gehen. Es braucht Vertrauen – und jeder Betrieb, der mit einer solchen Stresssituation umgehen kann, ist ein Teil der Lösung. Er schafft Vertrauenspotenzial, er zieht nicht Kräfte aus dem System, sondern speist Kräfte ein. Viele biodynamische Betriebe sind wie Prototypen von resilienten Wirtschaftsbetrieben. Und das, was auf den ersten Blick traditionell wirkt, wird bei näherem Zusehen eine Befähigung aus der Zukunft.

Kein Betrieb steht heute volkswirtschaftlich alleine da. Auch der agronomisch geschlossene Landwirtschaftliche Betrieb nicht, denn er ist ja produktiv und die Produkte müssen vom Hof in die umgebende Sozietät. In hoch entwickelten Volkswirtschaften sind nur noch ein bis drei Prozent der werktätigen Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Alle anderen müssen von diesen wenigen in der Urproduktion Tätigen ernährt werden. Produktion, Verarbeitung, Handel und Konsum bilden zusammen das Wirtschaftssystem einer Branche. Entsprechend spricht man auch von einem ‹Foodsystem›. Der ungeschützt offene, spezialisierte Betrieb ist tendenziell angekoppelt an das globale Foodsystem, für das er die Rohstoffe produziert, die dann über industrielle Verarbeitung und Supermärkte und unterstützt durch TV-Werbung auf den Tisch kommen und in einer Fastfood-Kultur ihre Entsprechung hat. Der biodynamische Betrieb dagegen bildet nach Maßgabe seiner inneren Bauprinzipien auch sein nach außen gehendes Netzwerk: Es gibt Direktverkauf, Vertragslandwirtschaft, regionale Wertschöpfungsketten mit handwerklicher Verarbeitung etc. mit einer Art Innenkultur des wirtschaftlichen Zusammenhangs, das viele persönliche Kontakte bringt.

Resiliente Foodsysteme basieren auf echtem und ehrlichem Umgang mit Boden, Pflanzen und Tieren und überschauba ren wie langfristigen persönlichen Handelsbeziehungen, die in Krisenzeiten nicht wegbrechen, sondern halten und dadurch Vertrauen geben. Eine Wirkung der Corona-Zeit wird sicher die vermehrte Suche nach Wirtschaftsformen sein, die nicht nur anonym und preisgetrieben sind. Die Land- und Ernährungsbranche steht für diese Suche mit an erster Stelle, und wir dürfen hoffen, dass die vielen Ansätze zu assoziativ gestalteten Foodsystemen, die es u. a. ausgehend von den biodynamischen Betrieben gibt, einen Beitrag leisten können zu dieser zu entwickelnden ‹humanen› Wirtschaft.

Landwirtschaft, Boden und Nationalismus

Es ist jetzt schon deutlich: Corona-Krise und Klimaentwicklung werden stark auf Land- und Ernährungswirtschaft wirken. Wir können von einer weiteren Polarisierung ausgehen: Auf der einen Seite eine Stärkung der biologischen, regionalen, multifunktionellen Land- und Ernährungswirtschaft; auf der anderen Seite wird die mit nationaler Ernährungssicherheit begründete Intensivproduktion neuen Auftrieb bekommen. Es geht in der Landwirtschaft aber nicht nur um mehr oder weniger Chemie, das heißt um die ökologische Frage. Es geht auch um die sozialgesellschaftliche Frage, wie das Verhältnis der Menschen zum Boden gestaltet ist. Hier gilt es aufmerksam zu sein, denn ‹regional› wird schnell ‹national› und ‹ökologisch› kann von einer Stimmung des gesunden Heimatbodens instrumentalisiert werden. ‹America first› heißt ja u. a. Amerika den Amerikanern – und entsprechende Slogans und Bewegungen gibt es in sehr vielen Ländern.

Es liegt hier das Paradox vor, dass die weltweite Covid-19-Pandemie zu einer Schließung der Grenzen und damit faktisch zu einem jeweils nationalen Agieren geführt hat. Wir leben jetzt Wochen und Monate wieder in einem nationalen Bezug – ob gewollt oder nicht gewollt, sei dahingestellt. Es ist faktisch unsere Realität. Das wurde durchaus nicht nur als Behinderung empfunden, sondern vielfach auch als eine neue Beheimatung in ‹meinem› Land erlebt. Viele Länder haben große und aufwendige Heimschaffungs-Programme durchgeführt, weil man in unsicheren Zeiten nur zuhause sicher ist. Diese neue Beheimatung wird mit den Lockerungen nicht einfach verschwinden. Man mag darin auch positive Aspekte sehen, aber gerade wir im Bereich der Landwirtschaft, die täglich mit dem Boden umgehen, müssen auch die Gefahr erkennen, dass damit eine neue kollektive Bindung an den Boden einhergehen kann. Die Biodynamik ist an dieser Stelle auch gefährdet, denn sie subsumiert den Landwirt, den auf dem Hof tätigen Menschen, gerne in das hehre Bild des landwirtschaftlichen Organismus. Und da muss deutlich gesagt werden: Nein, der Mensch gehört nicht zum Boden, sondern der Boden gehört zum Menschen!

Es ist gerade eine der Errungenschaften des modernen Individualismus, dass der Einzelne sich emanzipiert von dem Kollektiv und potenziell frei wird. Diese individuell verfügbare Freiheit ist eine entscheidende Grundlage der Anthroposophie und damit der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Und nur auf dieser Grundlage – und nicht aus einer alten kollektiven Bindung – ist es ‹statthaft›, sich so intensiv mit dem Boden und dem Naturgeschehen zu verbinden, wie das in der Biodynamik und zum Teil auch im Biolandbau üblich ist.

Biodynamische Höfe und Orte leben aus der Kraft der freien individuellen Initiative und Verantwortung der tätigen Menschen. Und die biodynamische Bewegung lebt aus dem kosmopolitischen Zug, der uns über die ganze Erde in einem geistigen Sinn verschwistert.

Neue Beziehungen zur Lebenswelt

Neben der Klimakrise und dem Rückgang der Artenvielfalt hat die Corona-Krise viele Menschen dazu veranlasst, ihre eigene Beziehung zur Lebenswelt zu überdenken und sich unserer gegenwärtigen Naturferne und der grundlegenden Bedeutung der Landwirtschaft für unser tägliches Leben und unsere Ernährung bewusst zu werden. Zahlreiche Artikel, Radiosendungen etc. zeugen davon. Ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung einer friedlichen und partnerschaftlichen Beziehung zur Natur entsteht, insbesondere unter jungen Menschen

So eröffnen sich neue Funktionen und Möglichkeiten für biologische und biologisch-dynamische Betriebe: die Informations- und Ausbildungsaktivitäten wie zum Beispiel in der Anlage von Schulgärten oder in anderen Formen von partizipativen und innovativen Räumen zur Entwicklung eines anderen Bewusstseins und einer neuen Beziehung zu der uns umgebenden Lebenswelt. Möglicherweise wird es verstärkt junge Menschen oder junge Paare geben, die in Zukunft verstärkt eine Rückkehr auf das Land aus einer globalen Aufgabe heraus anstreben – vielleicht sogar nur wie in Peru, um einfach das tägliches Überleben ihrer Familie zu sichern. Dies war bereits der Fall in Griechenland und anderen südeuropäischen Ländern nach der Finanzkrise von 2008. Die Herausforderung wird darin bestehen, diese Prozesse zu begleiten, um eine gute Integration dieser Menschen in die gewachsenen Gemeinden und in den Gemeinschaften zu ermöglichen

Zukunftsaufgaben der biodynamischen Bewegung

Was können wir als biodynamische Bewegung beitragen, damit jeder Mensch zu essen hat? Müssten wir uns nicht ganz neu erfinden? Biodynamisch müsste für jeden Menschen heißen: Für mich gibt es ein Stück Boden auf der Erde, wo Nahrung für mich wächst. Ich bin für diesen Boden verantwortlich, ich bin für meine Nahrung verantwortlich. Will ich meinen Boden selbst bebauen? Will ich diese Aufgabe delegieren? Wie können wir das organisieren?

Der Boden gehört mir, solange ich auf der Erde bin. Nachher kommen die folgenden Generationen – auch sie wollen essen: Wir müssen die Erde so bebauen, dass auch sie leben können. Biodynamisch würde neu heißen: Die Erde ist ein lebendiges Wesen, sie trägt uns und sie kann so bearbeitet werden, dass sie alle Menschen von Generation zu Generation ernährt.

 

Artikel aus dem Buch:
Perspektiven und Initiativen zur Coronazeit (2020) Siehe S. 15

 

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