Pilzgemeinschaften spielen eine wesentliche Rolle für die Pflanzengesundheit, sei es als Pathogene oder als nützliche Symbionten. Sie sind in jedem landwirtschaftlichen Boden enthalten, finden sich aber auch oberirdisch auf allen Pflanzenteilen, und längst nicht alle führen zu Schäden oder Krankheiten. Ein Team von Forschenden um Katharina Steng hat untersucht, wie sich unterschiedliche Landwirtschaftssysteme auf die Zusammensetzung der oberirdischen Pilzgemeinschaften auswirken. Ihr Ziel ist es, gesunde und produktive Pflanzen zu fördern und Strategien für eine nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln.
Die moderne Landwirtschaft erkennt zunehmends die Bedeutung des Mikrobioms für nachhaltige Systeme. Weinberge, auf denen oftmals intensiv Pestizide eingesetzt werden, eignen sich gut, um den Einfluss unterschiedlicher landwirtschaftlicher Systeme auf mikrobielle Gemeinschaften zu untersuchen.
Die Untersuchung fand in einem 1991 angelegten und mit Riesling-Reben bepflanzten Weinberg in Geisenheim, Deutschland, statt. Seit 2006 wurden einige Parzellen entweder biodynamisch, biologisch oder nach den Vorgaben der integrierten Landwirtschaft gepflegt. An den Reben wurden sowohl von der Rinde, als auch von den Blättern und Trauben Proben entnommen. Anschliessend wurden diese mittels DNA-Sequenzierung analysiert, um die Vielfalt und die funktionellen Eigenschaften der Pilzgemeinschaften zu erfassen.