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  1. Sektion für Landwirtschaft

Mehr Ernährungskompetenz statt Ampel

Erstellt von Dr. Jasmin Peschke und Lea Sprügel | 05.05.2024 |   Ernährung
Um gesunde Ernährung zu fördern und die Lebensmittelauswahl zu erleichtern, wurde in Europa die Nährwertampel Nutri-Score eingeführt. Nach einiger Kritik gibt es seit Ende De-zember 2023 eine überarbeitete Version. Die Zusammensetzung der Nahrungsmittel wird nun detaillierter bewertet und die Nahrungsmittel werden neu gruppiert. Nach wie vor bleibt die Frage, ob das beabsichtigte Ziel erreicht wird.

Ernährungsbedingte Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen seit Jahren weltweit zu. Damit eng verbunden ist der steigende Konsum an hochverarbeiteten Nahrungsmitteln, die viel Salz, Fett, Zucker und Zusatzstoffe enthalten. Anlass für die Einführung des Nutri-Score 2017 in Frankreich war es, eine Orientierung in der Produktevielfalt zu schaffen [1]. Das auf den Verpackungen abgebildete, fünfstufige Ampelsystem mit Buchstaben und Farben [1] soll Verbraucher:innen einen Überblick über die Inhaltsstoffe und Zusammensetzung der Nahrungsmittel geben und so zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Je mehr Ballaststoffe, Proteine, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse in einem Produkt enthalten sind, umso grüner die Ampel. Dahingegen führen Zucker, Salz, gesättigte Fettsäuren und ein hoher Gesamtenergie-Gehalt zu einer orangen bzw. roten Ampel. Für die Vergleichbarkeit werden nur Nahrungsmittel innerhalb einer Nahrungsmittelgruppe miteinander verglichen. So wird Fertigpizza mit Fertigpizza verglichen und nicht mit Orangensaft. Nach diesem Bewertungssystem wurden zunächst hochwertige pflanzliche Öle wie Oliven- oder Walnussöl aufgrund ihres Fettgehalts mit einem gelben C ausgezeichnet, also mittelmäßig bewertet, obwohl sie reich an gesundheitsförderlichen ungesättigten Fettsäuren sind. Mit dem neuen Berechnungs-Algorithmus sind die Öle nun zusammen mit Nüssen und Saaten in einer Kategorie. Der Gehalt an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren sowie deren Verhältnis zueinander werden besser berücksichtigt, woraus eine grüne Ampelfarbe resultiert (1). Nach wie vor gibt es aber keine Unterscheidung in der Anbauqualität, so dass zum Beispiel weder höhere Gehalte an entzündungshemmenden Polyphenolen in biologischen Produkten, wie bei Olivenölen (2), noch die nachhaltige Produktion mitbewertet werden. Auch bei anderen Nahrungsmitteln fehlen wichtige Punkte wie die Verwendung von Aromen und Zusatzstoffen. Lediglich Süßstoffe in Getränken werden negativ eingerechnet. Auch sorgt die Umgruppierung der Nahrungsmittel immer noch für Unklarheiten, wie zum Beispiel die neue Zuteilung von Milch, Milchgetränken und Pflanzendrinks zu den Getränken. Hier stellt sich die Frage, inwieweit sich eine Milch aus biodynamischer Erzeugung mit einem konventionellen Saft vergleichen lässt und ob Milch überhaupt als Durstlöscher gilt.

Mit dem Nutri-Score erfolgt eine Bewertung der Nahrungsmittel allein aufgrund ihrer stofflichen Zusammensetzung. Dabei entsteht der gesundheitliche Wert eines Nahrungsmittels nicht nur durch seine Inhaltsstoffe, sondern durch das Zusammenwirken von verschiedenen Aspekten der Erzeugung, angefangen beim gesunden, fruchtbaren Boden über die Verarbeitung bis hin zur Zubereitung und zum Verzehr. All dies wird mit dem Nutri-Score nicht erfasst, obwohl es wesentliche Elemente einer gesunden Ernährung sind. Stattdessen verstärkt der Nutri-Score die ohnehin schon vorhandene Entfremdung zwischen Verbraucher:innen und Nahrungsmitteln. Die Verantwortung, zu entscheiden, was gesund ist oder nicht, wird mit dem Nutri-Score an die Lebensmittelindustrie abgegeben, die ihn in eigener Verantwortung berechnet. So entfällt die Auseinandersetzung mit den Nahrungsmitteln und das eigene Urteilsvermögen schwindet. Ist es nicht genau diese Entfremdung, die dazu beiträgt, dass sich Menschen ungesund ernähren?

Um nachhaltig an der Ursache für die zunehmend ungesunde Ernährung und den damit einhergehenden Erkrankungen zu arbeiten, braucht es weniger einen neuen Algorithmus, sondern vielmehr eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Nahrungsmitteln. Befasst man sich mit ihnen und interessiert sich für ihre Erzeugung, entsteht eine Beziehung, und man beginnt, Unterschiede in Geschmack, Aussehen und Bekömmlichkeit festzustellen. Das bewusste Essverhalten schult die Sinne. Und man kann wahrnehmen, wie Nahrungsmittel auf einen wirken. Es wird deutlich, was förderlich ist und was nicht. So bildet man Ernährungskompetenz aus und kann eigenständige Entscheidungen treffen, welche Nahrungsmittel man kaufen möchte – unabhängig von einer Nährwertampel. Indem man selbst tätig wird und sich selbst entwickelt, entwickelt man auch eine Beziehung zu den Nahrungsmitteln und ihrer Herkunft. Genau solch eine Entwicklung ohne Bevormundung ist für ein gesundes Leben notwendig. Das sind Ansätze, die wertvolle Beiträge für eine gesunde, positive Ernährung liefern.

 

Literaturverzeichnis

1
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/nutriscore-das-bedeutet-die-kennzeichnung-76209
abgerufen am 02.04.2024

2
López-Yerena A, Lozano-Castellón J, Olmo-Cunillera A, Tresserra-Rimbau A, Quifer-Rada P, Jiménez B,Pérez M, Vallverdú-Queralt A (2019). “Effects of Organic and Conventional Growing Systems on the Phenolic Profile of Extra Virgin Olive Oil”, Molecules, 24(10), doi.org/10.3390/molecules24101986

 


[1] Der Nutri-Score wird als fünfstufige Farb- und Buchstabenskala von „A“ bis „E“ dargestellt. Das dunkelgrüne „A“ zeigt die beste Bewertung an, gefolgt von einem hellgrünen „B“, einem gelben „C“, einem orangenen „D“, zuletzt das rote „E“ als schlechteste Bewertungsstufe.

Photo: Lea Sprügel
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Sektion für Landwirtschaft

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