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  1. Sektion für Landwirtschaft

Der Lehenhof – ein zukunftsweisendes Ernährungssystem

12.08.2022 |   Ernährung
Die Zeitschrift «einBLICK» interviewte Lea Sprügel, M.A. Ernährungsmedizin, und Dr. Jasmin Peschke, Leiterin des Fachbereichs Ernährung an der Sektion, zum gemeinsamen Projekt am Lehenhof.

EinBlick: Liebe Lea, liebe Jasmin, wir haben von euerm Projekt berichtet und euch wieder zusammen am Lehenhof bei euren Besuchen der Werkstätten und Häuser gesehen. Was habt ihr bisher gemacht?

Lea: Wir haben vier Produktionsorte (Landwirtschaft, Gärtnerei, Käserei und Bäckerei) sowie zwei Hausgemeinschaften (Hilda-Heinemann-Haus und Haus Morgenstern) besucht. Der letzte Besuch war Anfang April bei der Landwirtschaft. Dabei erfassen wir verschiedene Aspekte von Organisatorischem und Zahlen, über den Arbeitsprozess und die Zusammenarbeit im Team und aber auch. Das Wichtigste ist aber, dass wir uns Zeit und Ruhe nehmen, miteinander im Gespräch die Motivation und Haltung zum Arbeiten, zur Qualität zu erfahren. Dafür braucht es einen ruhigen Moment, um beim Zuhören den Raum zu schaffen, in den hineingesprochen werden kann. Das Gehörte dann aufzuschreiben und ein Porträt zu formulieren, ist eine wesentliche Aufgabe. Ich schreibe die erste Version des Porträts, die wir mehrfach besprechen und wieder abstimmen. Wir nehmen uns Zeit in Videokonferenzen und versuchen im gemeinsamen Austausch zum Beispiel die Bäckerei in einem Satz zu charakterisieren. Wir machen das, um wieder in die Stimmung zu kommen, die wir beim Interview erlebt haben. Die wichtigsten Wörter, die die Werkstatt mit ihrer Arbeit beschreiben, sammeln wir in einer Wortwolke. Um das Erlebte zu verschriftlichen, braucht es die richtige Ausdrucksweise. Gerade bei Kernaussagen sind es oft kleine Wörter, an denen wir feilen.

Jasmin: Das Projekt ist eine Art Praxisstudie zu meinem Buch „Vom Acker auf den Teller. Was Lebensmittel wirklich gesund macht“. Im Buch wird beschrieben, wie Qualität entsteht und dass dies nicht nur eine Frage ist, was man tut, sondern vor allem eine Frage, wie man etwas tut. So kann man beim Zubereiten von Mahlzeiten einfach die Zutaten zusammen verkochen, man kann aber auch „mit Herz und Seele“ dabei sein und mit Liebe kochen und lokale Produkte nehmen, bei denen man weiß, wer sie angebaut hat. Das ist die Qualität, der wir auf der Spur sind. Mit einer solchen achtsamen Haltung entwickelt man eine besondere Beziehung zu den Nahrungsmitteln aber auch zu den Mitmenschen und zu der Umgebung. Und dies lässt authentische Lebensmittel entstehen.

EinBlick: Was habt ihr dabei erfahren? Hat euch etwas besonders beeindruckt?

Jasmin: Ich bin ja nicht so vertraut mit dem Lehenhof und die Mitarbeitenden kennen mich nicht, da war ich sehr dankbar und berührt, wie offen die Interviewpartner:innen mit uns über ihr Anliegen, das sie in ihrer Arbeit leitet, gesprochen haben.

Lea: Für mich war es ein großes Geschenk, dass sich alle darauf eingelassen haben und wir solche besonderen Einblicke erleben durften.

EinBlick: Könnt ihr Beispiele geben?

Jasmin: Wenn Katharina und Dominik die Arbeit mit den Tieren am liebsten machen, zeigt das, dass die Fürsorge für die Kühe ein zentraler Bestandteil der Arbeit in der Landwirtschaft ist. Die Kühe und der Hof sind eigentlich der Kern des Lehenhofes. Die Kühe fressen sich durch alle Flächen und geben wertvollen Mist und beste Heumilch, die dem Lehenhof Käse seinen Charakter gibt. Der Umgang mit den Tieren ist im Käse drin. Außerdem ist im Käse das Selbstverständnis der Käser:innen. Sie pflegen eine intensive Teamkultur. Alle können alle Arbeiten übernehmen, und sie wechseln sich ab.

Lea: Jeder Besuch hatte was Besonderes. So finde ich zum Beispiel die Haltung von Volker sehr faszinierend: “Jeder ist ein:e Bäcker:in.” Das zeigt, wie innig alle mit der Bäckerei verbunden sind und dass jede und jeder ein wichtiger Teil im Ganzen ist. Bei Stephan von der Gärtnerei hat mich beeindruckt, wie groß ihm das Anliegen ist, die Lehenhof Gemeinschaft mit eigenem Demeter-Gemüse zu versorgen. Dabei sind die Anbaubedingungen für Gemüse am Standort Lehenhof nicht gerade einfach, doch es wird qualitativ hochwertiges Gemüse geerntet, das bei jedem Arbeitsschritt eine besondere Aufmerksamkeit erfährt – was es letztendlich auch zum “Lehenhof Gemüse” macht.

Jasmin: Auch die Hausgemeinschaften sind besonders. Im Hilda-Heinemann-Haus war es erstaunlich, wie bewusst die Atmosphäre durch die Raumgestaltung geprägt wird. Selbst der der Hund hat seinen Anteil an der Hausgemeinschaft: Sorgen der Menschen mit Assistenzbedarf werden oft zuerst dem Hund mitgeteilt. Die Mitarbeitenden hören dieses Gespräch und können so den Betroffenen helfen. Als Fe gebeten wurde, die Hausgemeinschaft im Bild auszudrücken, entstand ein farbenfrohes Zusammenwirken. Das war wirklich erlebbar.

Beim Interview im Haus Morgenstern war ich nicht dabei und habe hinterher die Aufnahme nachgehört. Wie Amandine die Hausgemeinschaft und das Zusammenwirken aller beschrieben hat, kam so gut raus, das war sehr beeindruckend. Sie hat das auch in einem Bild schön dargestellt. Alle haben eine Aufgabe, jede und jeder nach seinen Möglichkeiten, aber das wichtigste ist, dass die Gemeinschaft gepflegt wird.

Lea: Eine bildliche Beschreibung von Amandine war auch sehr prägend: Wenn bei jemandem das Äußere nicht gepflegt ist, fällt eine Behinderung viel stärker auf, als wenn er oder sie schön angezogen und gepflegt ist - dann rückt die Behinderung in den Hintergrund. Ausschlaggebend ist das, was wir in den Fokus stellen. Was ich auch noch bemerkenswert finde: Jeder Mensch hat individuelle Fähigkeiten und Veranlagungen, die als Werkzeuge verstanden werden können. Diese Werkzeuge gilt es zu entdecken und hier am Lehenhof werden Möglichkeiten geschaffen, diese zu entwickeln und entfalten zu können - was eine ganz besondere Qualität ist. Rui formulierte es sogar so, dass der Lehenhof keine klassische Therapieeinrichtung ist, sondern hier findet Therapie durch das gemeinsame Leben mit gemeinsamen Aufgaben statt.

EinBlick: Wo steht das Projekt?

Jasmin: Wir haben fünf Porträts fertig, die mit den Interviewten abgestimmt sind. Das Porträt der Landwirtschaft ist in Bearbeitung und wird auch bald seine endgültige Form haben. Die Porträts werden in ein großes Dokument zusammengefügt. Dann freuen wir uns auf die Workshops, die wir für die Sommermonate geplant haben. Das wird sicherlich nochmals sehr bereichernd. Abschließen möchten wir das Projekt mit einer kleinen Feier und natürlich mit der Veröffentlichung der Lehenhof Porträts.

EinBlick: Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

Die Hilda-Heinemann-Hausgemeinschaft im Bild von Fe Möbius
Die Haus Morgenstern-Hausgemeinschaft im Bild von Amandine Machado
Bäckerei Word Cloud: Wortwolke der Begriffe, die die wichtigsten Eindrücke des Interviews in der Bäckerei beschreiben
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Sektion für Landwirtschaft

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