Das «Aroma painting» war eine der Übungen aus dem Kurs, die die meisten Teilnehmenden weiter pflegen möchten. In der Übung sollten sie Honig und Zucker nacheinander verkosten und mit Pastellkreiden jeweils ein Bild malen, ohne darüber nachzudenken. Diese Methode nennt ihr Urheber, Torsten Arncken von der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum, «ein Symbolisieren der reinen, begriffsfreien Wahrnehmung». Sie weist auf Qualitäten hin und ist besonders spannend, wenn eine Gruppe von Menschen dieselben Proben malt. So wurden im Kurs gemeinsame Charaktereigenschaften von Zucker (Abbildung rechts unten) gegenüber Honig (Abbildung rechts oben) deutlich sichtbar, unabhängig davon, ob jemand in Indien, Südafrika oder Brasilien gemalt hat.
Der Onlinekurs, den die Sektion für Landwirtschaft im Rahmen des Programmes «Deepen Biodynamics» im Mai/Juni angeboten hat, war so organisiert, dass in vier Wochen jeweils ein Termin mit Beiträgen, Impulsen und gemeinsamem Gespräch sowie ein Termin mit Übungen und Austausch dazu stattfand. Die ersten beiden Wochen waren den Grundlagen der dynamischen Ernährung und dem Konzept der Vitalität sowie den Lebensprozessen «Wachsen» und «Reifen» bzw. «Differenzieren» als qualitätsbildende Prozesse der Pflanzen gewidmet. In den folgenden beiden Wochen wurden die Themen Darmmikrobiom, achtsames Essen, Methoden der Qualitätsuntersuchung und speziell die Kupferchlorid-Kristallisation konkretisiert und vertieft. «Sie werden keine Rezepte und Handlungsanweisungen erhalten, wir werden Ihnen nicht sagen, essen Sie mehr Vitamin A oder dieses Gemüse ist zu empfehlen und jenes Fett nicht», erläutert Dr. Jasmin Peschke ihr Kurskonzept. Es geht darum, Erfahrungen anzuregen, urteilsfähig zu werden und die eigenen Fähigkeiten in Bezug auf Nahrungsmittel und die persönliche Ernährungsform zu entwickeln.
Impulsreferate von verschiedenen Referent:innen wie Petra Essink, Anna Perret, Dr. Jasmin Peschke, Jean-Michel Florin und Paul Doesburg wurden durch Kleingruppengespräche und Übungen vertieft.
Eine indische Ernährungstherapeutin und Biografieberaterin schrieb im Feedback: «Es war ein wunderschön zusammengestellter Kurs, bei dem alle Aspekte der Ernährung, des Körpers, des Geistes, des Bodens, der Landwirtschaft und der Qualitätsanalyse von Pflanzen mit sinnvollen Gesprächen während der Übungseinheiten zusammengestellt waren.» Ausserdem erwähnte eine Kunsttherapeutin aus Südafrika begeistert: «Ich habe eine ganz neue Art und Weise, Lebensmittel auszuwählen, kennen gelernt!»
Sarah Sommer, die Verantwortliche für die Organisation der Onlinekurse in der Sektion für Landwirtschaft, war rundum zufrieden, das aktuelle Thema des Onlinekurses hat wieder viele Menschen angesprochen und vernetzt. Mit 26 Teilnehmenden, überwiegend aus dem aussereuropäischen Raum, bildete sich eine schöne Kursgemeinschaft. Natürlich bedeutet ein Onlinekurs, sich alleine vor den Computer zu setzen und den Menschen auf dem Bildschirm zu begegnen, doch eine Teilnehmerin sagte: «Es war die Mühe wert, sich vor den Computer zu setzen.»
Das Konzept und einige Inhalte sollen nun in andere Länder übertragen werden. Ganz konkret ist dies bereits für Malaysia, wo die Kongsi Academy in Malaysia (https://kongsicoop.my/) im Herbst ein Kurs auf Mandarin anbieten wird. Eine weitere Zusammenarbeit in Südamerika ist in Abklärung.