Würde die Landwirtschaft auf Bio umgestellt, würde gleichzeitig halb so viel Fleisch gegessen und würde außerdem Food waste um die Hälfte reduziert, könnte auch 2050 die wachsende Weltbevölkerung ernährt werden, wobei von einer um 50% steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln ausgegangen wird. Die Umstellung auf Bio bedeutet, die Produktion und Ressourcenbewirtschaftung effizienter zu gestalten und gleichzeitig die negativen Einflüsse auf die Umwelt (Eutrophierung, Biodiversitätsverluste etc.) zu verringern. Diese nachhaltige, klimaschonende Strategie wäre vor allem für Kleinbauern eine interessante Alternative, weil sie sich die Ausgaben für Düngemittel, Pestizide und je nach dem auch für Saatgut sparen würden. Außerdem müsste auf der Erde niemand hungern. Angesichts von über 820 Mio Hungernden ein durchaus erstrebenswertes Ziel.
In der Studie des Forschungsinstituts für biologische Landwirtschaft (FiBL) wird ein Lösungsansatz aufgezeigt, wie mit einer 100%igen Umstellung auf biologische Landwirtschaft in Kombination mit den anderen (sozioökonomischen, -kulturellen) Massnahmen das Ziel erreicht werden kann. Die Thematik wird kontrovers diskutiert und viele verschiedene Studien haben sich bereits damit befasst, jedoch immer ohne Berücksichtigung des gesamten Ernährungssystems. Hier zeigt sich, dass die Berechnungen nur funktionieren, wenn der Mensch, der sich ernährt, einbezogen wird, denn selbstverständlich ist er Teil des Ernährungssystems, geht es ja um seine Ernährung. Erschienen ist die Studie im Jahr 2017 im NATURE COMMUNICATIONS, 8:1290. Mehr Informationen und Quellenangabe zur Studie: https://www.nature.com/articles/s41467-017-01410-w.pdf
Der FiBL-Kurzfilm von Adrian Müller gibt einen guten Überblick zur Studie: https://www.youtube.com/watch?v=z4daLqmureU