Wie beeinflussen verschiedene landwirtschaftliche Systeme Weinreben und Weinqualität? Ana Aguilar-Paredes et al. analysierte für diese Studie von 2024 Pilznetzwerke in chilenischen Weinbergen. Die Forschenden gingen von der Hypothese aus, dass die biodynamische und biologische Landwirtschaft die Vielfalt der Bodenpilze erhöht, die wiederum eine Symbiose mit den Wurzeln der Weinreben eingehen. Die Studienresultate stützen diese These.
Weinbau ist in Chile von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Wie viele andere Pflanzen gehen auch Weinreben eine Symbiose mit im Boden lebenden Pilzen ein, sogenannten Mykorrhiza-Pilzen. Die feinen Pilzgeflechte können Nährstoffe erschliessen, die den Pflanzenwurzeln verwehrt bleiben und erhalten im Austausch Stoffwechselprodukte der Weinreben wie zum Beispiel Zucker. Neben der Nährstoffaufnahme fördern Mykorrhiza-Pilze auch den Wasserhaushalt und die Krankheitsresistenz der Weinreben – ein wichtiger Faktor in Hinblick auf den Klimawandel, der unter anderem zu extremen Temperaturen und Dürreperioden führt.
Im Rahmen der Studie wurden Wurzeln von konventionellen und biologisch bewirtschafteten Weinreben mikroskopisch auf eine Kolonisation durch Mykorrhiza-Pilze untersucht. Auch ein biodynamischer Weinberg war Teil der Datenerhebung. Konventionelle Weinreben wiesen eine Kolonisation von 6 % bis 31 % auf, während biologische und biodynamische Reben zu 20 % bis 35 % kolonisiert waren. Zudem wiesen biologisch und biodynamisch bewirtschaftete Weinreben eine höhere Pilzvielfalt auf. Insgesamt wurden 12 Arten von Mykorrhiza-Pilzen gefunden.