73525 Schwäbisch Gmünd, Möhlerstraße 3; Außenbetrieb liegt im Stadtteil Wetzgau, Am Pflanzengarten 1
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Landschaftsbeschreibung
Umgeben vom Remstal, der Schwäbischen Alb und dem Schwäbischen Wald zeichnet sich das Gelände auf einer Höhe von 450 m über NN durch eine geologische, geografische und biologische Vielfalt aus. Dies macht den Garten zu einem idealen Standort für die verschiedensten Pflanzenarten. Die Niederschlagsmenge von 1000 Liter pro Jahr wirkt sich ebenfalls positiv auf die Vegetation aus. Der Mittelwert der Jahrestemperatur beträgt 9,6°C.
Betriebsorganismus und Individualität
Auf einem Gelände von heute 23,5 ha wird der Garten an diesem Standort seit 1959 nach den biologisch-dynamischen Richtlinien angebaut. Seit 2000 ist er auch ökozertifiziert.
Der Garten bildet einen lebendigen Organismus, der Nützlinge und Schädlinge weitestgehend im Gleichgewicht hält, sodass wir Gärtner nur stimulierend eingreifen müssen, zum Beispiel mit den biologisch-dynamischen Spritz- und Kompostpräparaten. Der Boden wird mit Kompost gedüngt und durch Gründüngung lebendig erhalten.
Wir haben ein vielfältiges Biotop angelegt: Denn je vielfältiger ein Lebensraum ist, desto mehr Möglichkeiten zur Selbstregulation gibt es. Nützlinge werden durch die grosse Vielfalt an blühenden Pflanzen gefördert. Neben vielen verschiedenen heimischen Baum- und Straucharten, darunter Frühblühern wie die Saalweide, wurden auf einer Länge von insgesamt 4 km verschiedene Heckensträucher angelegt. Einige dieser Gehölze dienen Nutzinsekten, Bienen, Schlupfwespen und Florfliegen als Nahrung. Insektenhotels, Bienenhäuser und andere Nützlingsquartiere fördern die Stabilität des Biotops.
Darüber hinaus gibt es drei Teiche für Amphibien und Fische, die Vögeln, Insekten und anderen Lebewesen auch als Tränke dienen.
Das gesamte Brauchwasser der Gärtnergebäude wird mit Hilfe von Pflanzen und den natürlich vorhandenen Mikroorganismen in der biologischen Kläranlage gereinigt.
Mit unserem Nachbarn, einem Biobetrieb mit Mutterkuhhaltung, betreiben wir eine Futter-/Mistkooperation.
Mitarbeiter: 29, davon 12 Saisonkräfte
Arbeitsbereiche: Jungpflanzenanzucht, Garten- und Gewächshauskulturen, Feldkulturen, Dauerkulturen, Wildsammlung, Forschung und Züchtung.
23,5 ha Land, verteilt auf 12 Parzellen, die weitgehend arrondiert sind.
Produktion und Verarbeitung
Im Freiland wachsen vorwiegend Arznei- und Kosmetik- sowie einige Zierpflanzen, die an unser Klima angepasst sind, beispielsweise die Calendula für unsere Baby- und Kinderpflegeserie oder das Johanniskraut; in Schattentunneln wachsen Farne.
Auf über 2000 Quadratmetern Gewächshausfläche (2 Glashäuser, beheizbar, und 4 Folienhäuser, davon eines beheizbar) kultivieren wir tropische Pflanzen wie Bryophyllum (Kalanchoe pinnatum) oder Passionsblume (Passiflora incarnata) und wärmeliebende Arten wie Tabak.
Unsere Aufgabe ist es, auch Wildpflanzen in Kultur zu nehmen. So können wir die Wildbestände der entsprechenden Pflanzenarten schonen und sichern. In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, unter anderem die Kanadische Gelbwurz (Hydrastis canadensis), zu kultivieren.
Pflanzenarten: 120 Arznei- und Kosmetikpflanzen, Wildsammlung 10 Arten, Zierpflanzen, 4 km Hecke, Gehölze.
Netzwerk, Plattform
Forschungsprojekte: Verschiedene Inkulturnahme- und Anbauprojekte von Arzneipflanzen in Kooperation mit staatlichen und privaten Forschungseinrichtungen und Universitäten. Eigene Züchtungsprogramme. Lehr- und Schaugarten für interne und externe Weiterbildung.
Aus- und Weiterbildung, Seminare, Workshops