Wie verbreitet sind agroökologische Praktiken, und welche Auswirkungen haben sie? Am Beispiel der Niederlande gehen Verkuil et al. diesen Fragen nach. Hierfür entwickelten und testeten die Forschenden einen «Agroökologie-Index». Ihre Ergebnisse zeigen, dass agroökologische Praktiken nicht nur gut sind für die Umwelt, sondern auch die Einkommensstabilität erhöhen können.
Es gibt eine Vielzahl agroökologischer Praktiken. Dazu gehört unter anderem das Schliessen von Nährstoffkreisläufen, der Verzicht auf chemische Pestizide, die Kombination von Tierhaltung und Pflanzenbau in einem Betrieb, sowie die Förderung der Biodiversität. Verschiedene Landwirtschaftssysteme setzen diese Praktiken in unterschiedlichem Mass ein. Die Biodynamische Landwirtschaft passt aufgrund ihrer ökologischen Grundprinzipien und der hohen Ansprüche für eine Zertifikation sehr gut ins System der Agroökologie.
Die Studienautor:innen analysierten Daten von 735 landwirtschaftlichen Betrieben in den Niederlanden und entwickelten daraus einen «Agroökologie-Index». Dieser basiert auf sechs der 10 Elemente der Agroökologie der FAO. Ihre Ergebnisse zeigen, dass der durchschnittliche Grad der Anwendung agroökologischer Prinzipien in den Niederlanden 36.6% beträgt. Dieser Wert variiert stark zwischen landwirtschaftlichen Betrieben. Die räumlichen Unterschiede ermöglichen es, eine Karte der Niederlande mit «bright spots» und «dark spots» zu erstellen, also Gebiete mit einer hohen respektive niedrigen Umsetzung agroökologischer Praktiken.