Die Böden in den Weinbergen weisen aufgrund der intensiven Bewirtschaftung ein erhöhtes Risiko der Degradation auf. Die Erhaltung der Bodenintegrität und -fruchtbarkeit ist ein Schlüsselkonzept des ökologischen und biodynamischen Landbaus. Beide Systeme stehen jedoch auch in der Kritik, da sie im Vergleich zum integrierten Weinbau einen höheren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und eine höhere Verkehrsintensität aufweisen, beides zu Lasten der Bodenqualität. Ziel dieser Studie war es daher, die langfristigen Auswirkungen dieser drei Bewirtschaftungssysteme auf chemische und physikalische Bodenqualitätsparameter zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden Oberbodenproben in einem Langzeit-Feldversuchs-Weinberg an verschiedenen Positionen entnommen und auf Schüttdichte, verfügbare Wasserkapazität (AWC), organischen Kohlenstoff im Boden (SOC), N, pH-Wert sowie auf Gesamt- und bioverfügbare Kupferkonzentrationen (Cu) untersucht. Biodynamische Parzellen hatten eine geringere Schüttdichte und eine höhere SOC-Konzentration als die integrierten Parzellen, was wahrscheinlich auf die artenreiche Deckfruchtmischung in der Zwischenreihe zurückzuführen ist. Allerdings zeigte sich im biologischen und biodynamischen Anbau eine Anreicherung von Kupfer im Unterstockbereich und in der Traktorspur, was langfristig für die Bodenfruchtbarkeit problematisch ist. Daher sind Alternativen für Kupfer im Pflanzenschutz notwendig, um die Bodenqualität im biologischen und biodynamischen Weinbau nachhaltig zu sichern.
Originalstudie in Englisch: https://www.mdpi.com/2223-7747/9/10/1361